Sorbische Kulturinformation - "Wutrobnje witajće / Witajśo k nam - Herzlich willkommen"
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FAQ

Woher kommen die Sorben?

Während der großen Völkerwanderung verließen viele slawische Stämm im 6. Jahrhundert ihr ursprüngliches Gebiet zwischen den Flüssen Oder und Dnepr. Die altsorbischen Stämme ließen sich auf einem Territorium nieder, das begrenzt wurde von Elbe und Saale im Westen, von den Mittelgebirgen im Süden, den Flüssen Oder, Bober und Queis im Osten und einer gedachten Linie Frankfurt/Oder – Köpenick – Magdeburg im Norden. Auf einem Raum, der heute ca. 7 Millionen Menschen beherbergt, lebten schätzungsweise 300 000 Bewohner.

Sorben oder Wenden?

Mit dem Namen V e n e d i (Veneti) bezeichneten römische Geschichtsschreiber alle ihnen nicht im Einzelnen bekannten slawischen Stämme, die seit der Völkerwanderung zwischen den Karpaten und der Ostseeküste lebten. Später belegte man im Deutschen alle Slawen, die im nachmaligen Ost- oder Mitteldeutschland  sowie in den Alpenländern siedelten, mit dem davon abgeleiteten Begriff Wenden bzw. Winden.

Erstmals erwähnt wurden die Sorben 631 von dem fränkischen Chronisten Fredegar. Er wählte die lateinische Form S u r b i – später tauchte  auch S o r a b i  auf –, die  von  dem  slawischen  Eigennamen S e r b j a (obersorbisch) bzw. S e r b y (niedersorbisch) herkommt. Bei den Niedersorben sind heute in ihrer deutschsprachigen Selbstbezeichnung beide Begriffe, Wenden und Sorben, gebräuchlich.

Wie viele Sorben gibt es in Deutschland?

In Deutschland leben heute zirka 60 000 Sorben, sie sind damit das kleinste slawische Volk. Davon leben ca. 20.000 Niedersorben in der brandenburgischen Niederlausitz und ca. 40.000 Obersorben in der sächsischen Oberlausitz.

Sind alle Sorben katholisch?

Die katholische sorbische Lausitz ist ein relativ geschlossener Raum zwischen Bautzen, Kamenz und Wittichenau. In diesem Dreieck leben in acht Pfarrgemeinden mehr als 10 000 sorbische Katholiken. Die tägliche Umgangssprache in Familien, Schulen, Kindergärten und im öffentlichen Leben ist überwiegend Sorbisch. Evangelische Gemeinden, vorrangig in der Mittel- und Niederlausitz, mit einem überwiegenden Anteil von Sorben gibt es nicht mehr. Jedoch finden sich in nahezu allen Parochien sorbischsprachige Gemeindemitglieder, die seit Ende der 80er Jahre wieder die Möglichkeit haben, an wendischen Gottesdiensten teilzunehmen. Nicht alle Sorben sind konfessionsgebunden.

Ist Sorbisch eine Amtssprache?

Die einzige Amtssprache in ganz Deutschland ist deutsch. Alle Sorben sprechen natürlich auch deutsch.